Fragen über Fragen und spannende Antworten Teil 3

Maxim, Julian und Niclas haben gestern einfach noch einen dritten Ruhetag in Versmold angehangen. Dafür geht es heute auf eine Doppeletappe mit 135 Kilometern.
Da nicht so viel Berichtenswertes passierte, nutzen wir heute mal wieder den Tag, um nach Teil 1 und 2 einen Blick in die Fragebögen und die spanenden Antworten zu werfen.

Heute gehen wir folgender Frage nach:
„Was wünscht du dir am meisten von Erwachsenen?“

  • „getröstet zu werden“ (Mädchen, 5 Jahre)
  • „… dass sie mit mir viel spielen“ (Junge, 6 Jahre)
  • „… dass sie nicht sagen, das ich etwas nicht darf“ (Junge, 4 Jahre)
  • „… dass sie mir helfen, wenn ich Probleme habe“ (Mädchen, 6 Jahre)
  • „… dass die immer „Ja“ sagen“ (Junge, 6 Jahre)
  • „… dass sie lieb zu Kindern sind“ (Mädchen, 5 Jahre)
  • „… dass sie nicht so viel schreien“ (Mädchen, 6 Jahre)

Fragen über Fragen und spannende Antworten Teil 2:

Vor einiger Zeit berichteten wir bereits in einem ersten Teil aus den Fragebögen, die die Kitakinder und Teilnehmenden an den Stationen ausfüllen.
Nach 14 Stationen liegen im Backoffice rund 350 Fragebögen vor. Somit ist es höchste Zeit, sich mit einer weiteren Frage zu beschäftigen.

Die heutige Frage aus dem Fragebogen lautet: „Was gefällt dir in der Natur am besten?“

  • „Tierbabys“ (Junge, 6 Jahre)
  • „Die schönen Blumen (Mädchen, 6 Jahre)
  • „Steine ins Wasser werfen“ (4 Jahre)
  • „… dass die Sonne scheint, es warm ist und man ins Schwimmbad gehen kann.“ (5 Jahre)
  • „… dass wir frische Luft haben, wir da etwas zu essen und trinken mitnehmen. Und noch mehr mag ich die Enten.“ (Mädchen, 4 Jahre)
  • „… dass sie so bunt ist und dass da Tiere leben.“ (Mädchen, 6 Jahre)
  • „Die Seen zum Entspannen.“ (Junge, 5 Jahre)

Zarah Rosenbaum, Mitglied im Projektteam „Eine Welt für Alle“

„Ich unterstütze das Projekt „Eine Welt für Alle“ und den inkludierten 360°-Film „Pacha Mama“ aus mehreren Gründen. Zum einen wird uns Jugendlichen durch dieses Projekt die Möglichkeit gegeben, aktiv etwas zu verändern und uns eine bessere, verantwortungsvolle Zukunft zu schaffen. Zum anderen kann ich durch meine Teilnahme auch für die Kaffeebauern in Peru eine Veränderung bewirken, indem unser Projekt Aufmerksamkeit auf sie lenkt und anderen Menschen somit die Möglichkeit bietet, sie zu unterstützen. Es mag nur ein kleines Projekt sein auf dem Weg zu Gerechtigkeit und Umweltschutz, aber kleine Dinge können Großes bewirken. Selbst wenn wir nicht die Welt verändern können, so können wir doch für einen Menschen, wie einen Kaffeebauern in Peru, die Welt verändern.

Meine Vorstellungen zu meiner Zukunft unterscheiden sich hinsichtlich zweier Fragestellungen: „Wie erhoffe ich mir meine Zukunft?“ und „Wie wird meine Zukunft voraussichtlich aussehen?“
Ich erhoffe mir eine Zukunft, in der alle Menschen als Gleichberechtigte miteinander leben. Eine Zukunft, in der wir Menschen Rücksicht nehmen auf die Umwelt. Eine Zukunft, in der nicht Kriege das Schicksal vieler Menschen bestimmen, sondern in welcher sie es selbst bestimmen können. Eine Zukunft voller Verantwortungsbewusstsein, Gleichheit und Rücksichtnahme.
Allerdings sind diese Vorstellungen zum jetzigen Zeitpunkt utopisch. Ich befürchte, dass meine Zukunft und die aller Menschen wesentlich düsterer aussieht: Es gibt kein Anzeichen dafür, dass Kriege, Armut und Ungerechtigkeit enden, stattdessen verschärft sich die Situation vielerorts. Die Politik ist auf Machtstreben ausgelegt, nicht auf soziale Gerechtigkeit und Frieden. Leider werden Begriffe wie „Gerechtigkeit“ und „Frieden“ zumeist nur in hohlen Phrasen verwendet und kaum jemand glaubt noch an sie.
Daher ist es mein Ziel, eine Veränderung zu bewirken, um meine befürchtete Zukunft in meine erhoffte Zukunft umzuwandeln oder ihr zumindest ein Stück näherzukommen. Das sind hochgesteckte Ziele, wohlgemerkt, und es ist reines Wunschdenken, dass ein Mensch allein diese Ziele erreichen könnte. Doch wenn viele Menschen zusammenarbeiten, kann Großes erreicht werden. In meiner Zukunft möchte ich Teil dieser Bewegung sein, weshalb ich mich in meiner Gegenwart bereits dafür engagiere – zum Beispiel beim CJD.

Im Rahmen des Projektes freue ich mich ganz besonders auf die Resultate, obwohl die Ideenentwicklung und die Produktion natürlich auch viel Spaß versprechen. Zu wissen, dass man jemandem durch dieses Projekt hilft, ist ein unheimlicher Ansporn, und diese Hilfeleistung und Unterstützung erfreut mich am Meisten.“

Zur Erklärung:
Der 360°-Film zu „Pacha Mama“ entsteht in Kooperation mit unseren Bildungspartner der Knauer & Knauer GmbH und der Murnauer Kaffeerösterei. Zu dem Film sollen Begleitmaterialien entstehen, welche einen verantwortungsbewussten Umgang mit Kaffeen und die soziale Verantwortung der Konsumenten gegenüber den Kaffeebauern aufzeigen. Zarah ist bei der Erarbeitung des Films und der begleitenden Materialien aktiv dabei und unterstützt das Projekt mit vielen kreativen Ideen.

 

Fragen über Fragen und spannende Antworten Teil 1:

Wenn Julian, Maxim und Niclas die Einrichtungen und Partner des CJD besuchen, dann übergeben ihnen dort die Kinder ausgefüllte Fragebögen. Nach 5 Stationen sind es schon mehr als 100!!
Die Ideen und Vorstellungen der Kinder fließen in die Erarbeitung der Module sowie in die Neuauflage des Jugendmanifestes ein.

Aber was wird da so gefragt und wie antworten die Kinder? Das könnt ihr künftig immer mal wieder hier lesen.
Heute zur Frage: „Was ist dir am wichtigsten im Leben“

  • …dass ich gute Freunde und eine liebe Mama habe (Junge, 5 Jahre)
  • …dass Mama, Papa und alle anderen Menschen gesund sind. Dass Corona weg ist. (Mädchen, 5 Jahre)
  • …dass alle Kinder in die Schule können (Mädchen, 6 Jahre)
  • …dass man nicht gehauen wird (Junge, 4 Jahre)
  • …dass Delfine nicht sterben (Junge, 5 Jahre)
  • …dass ich später Geld verdiene (Mädchen, 7 Jahre)
  • …dass nichts Schlimmes passiert (Mädchen, 6 Jahre)

Module für Bildungseinrichtungen

Bei der Jugendkonferenz 2019 haben sich Jugendliche gemeldet, um aktiv an dem Partizipationsprojekt „CJD Eine Welt für Alle“ mitzuarbeiten. Gemeinsam wollen sie bis 2022 überlegen, wie Bildungseinrichtungen, Jugendgruppen und Engagierte ohne großen Aufwand die Welt verändern können. Dabei blicken sie nicht nur auf CJD Einrichtungen, sondern wollen auch Einrichtungen, Partnerorganisationen und Menschen außerhalb des CJD erreichen.

Um diesem Ziel gerecht zu werden, setzen sie an den 14. Thesen aus dem Jugendmanifest an. Das Jugendmanifest ist in einem vorangegangenen Partizipationsprojekt entstanden. Gemeinsam mit Bildungspartnern (externen Firmen) wollen die Jugendlichen zu den Thesen Materialien und Module entwickeln, damit sie die Forderungen praktisch umsetzen und in ihren Alltag integrieren können. Dabei geht es nicht darum, das Leben radikal umzukrempeln, sondern kleine Stellschrauben anzupassen. Die Jugendlichen wollen die Veränderungen leben können und damit andere Menschen einladen, ihrem Beispiel zu folgen. Je mehr Menschen ihr Leben ändern, desto eher lässt sich „Eine Welt für Alle“ erreichen.

Unter anderem stehen folgende Fragen im Fokus:

  • Wie können wir vor Ort aktiv die Umwelt schützen?
  • Wie können wir die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an Diskussionen und Entscheidungen erhöhen?
  • Was können wir tun, damit die Glaubenstoleranz gestärkt wird?
  • Wie können wir in einer globalisierten Welt solidarisch und nachhaltig konsumieren und die Menschen in anderen Ländern unterstützen?

Dafür entwickeln die Jugendlichen Ideen zur praktischen Umsetzung. Durch ihr Tun wollen sie gleichzeitig bei anderen Menschen ein Bewusstsein für diese Themen schaffen. Das soll letztendlich zu einer Verhaltensänderung führen. Beispiel: eine Zigarettenkippe verseucht 40 bis 60 Liter Grundwasser. Deshalb sammeln die Jugendlichen Zigarettenkippen und führen sie zusammen mit dem Bildungspartner Tobacycle einem Recyclingsystem zu.

Einzelne Blogbeiträge der Jugendkonferenz befassen sich intensiv mit den unterschiedlichen Themen und Entwicklungsstufen der Module und Materialien. Viel Spaß beim Stöbern und Lesen.