Informationen von „Kippe und Bildung“

Hier kommen nun endlich nach langer Zeit die aktuellen Entwicklungen der letzten Monate im Thema „Kippe und Bildung“. Wie in den anderen Gruppen „Bohne und Bildung“ sowie „Zukunft und Bildung“ entstehen auch hier großartige Dinge. Gern wollen wir euch einen kleinen Einblick geben:

Derzeit stecken wir mit unserer kleinen Gruppe in der Entwicklung eines Konzeptes zur Implementierung diese Bildungsthemas „Kippe und Bildung“ an den Standorten des CJD.
Dabei ist es uns wichtig, dass alle notwendigen Informationen zusammengetragen werden, aber trotzdem ein übersichtliches Schriftstück entsteht.
Neben den Bildungsinhalten sollen Informationen zu Materialien und deren Kosten enthalten sein, damit wir ein attraktives Gesamtpaket für alle schnüren können.

Wir arbeiten eng verzahnt mit unserem Bildungspartner Tobacycle n.e.V. aus Köln, welcher uns seit der Jugendkonferenz 2019 mit seiner Expertise zur Seite steht und darüber hinaus an den Schnittstellen der beteiligten Standorte unser Ansprechpartner für die Entsorgung der gesammelten Kippen ist.

Besonders freut uns, dass bereits mehrere Standorte ihr Interesse zur Umsetzung bekundet haben. Allen voran möchten wir dabei das BBW Offenburg nennen, welches unter der Projektleitung von Achim Wenzel-Teuber als „Piloteinrichtung“ bereits in die konkrete Umsetzung mit Teilnehmenden gegangen ist. Wie die Offenburger das gemacht haben, welche Erfahrungen sie dabei gesammelt haben und wie das Bildungsthema ankommt und weiterlebt, darüber werden wir in der Folge noch berichten.

Für Fragen und Hilfestellungen zum Thema Kippe und Bildung durch das Team „Eine Welt für Alle“ bitte einfach melden: joerg.tranelis@cjd.de

Was hat eine Esskastanie mit Zigarettenkippen, Kaffee und Wolfsburg zu tun?

Zur Antwort kommen wir in 5 Punkten:

  1. Die Esskastanie steht auf dem Schulgelände von Haus Overbach in Jülich – Barmen.
  2. Dort fand auch im November 2019 die CJD Jugendkonferenz statt. Bei der Jugendkonferenz haben wir in der Umsetzung einer These aus dem Jugendmanifest auf die Problematik der Zigarettenkippen aufmerksam gemacht und ca. 70.000 Kippenreste gesammelt.
  3. Als Ausgleich und Symbol für das Engagement für Eine Welt für Alle haben wir mit Unterstützung der Stadtwerke Jülich, des städtischen Bauhofs und der Schülervertretung vom Gymnasium Haus Overbach eine Esskastanie gepflanzt.
  4. Nun traf sich ein Teil des Teams von Einer Welt für Alle wieder im Haus Overbach, um das Bildungsmodul Bohne und Bildung weiter zu entwickeln. Es war eine sehr intensive Sitzung. Wir haben das Modul mit einem Handlungsleitfaden und Anleitungen für Workshopleitungen konkret geplant. Dabei haben wir festgestellt, dass wir bei dem Thema Kaffee fast die Teetrinker außer Acht gelassen hätten. Dies haben wir geändert. Unter anderem heißt die Projektgruppe deswegen auch nicht mehr Kaffee- und Kakaogenuss mit sozialer Verantwortung, sondern Bohne und Bildung! Hört sich kompliziert an? Kann sein, macht aber Sinn :). Lassen Sie sich überraschen.
  5. Die Überraschung wird dann in Wolfsburg im Mai 2022 für Sie aufgelöst. Denn dort stellen wir zum ersten Mal unser Bildungsmodul Bohne und Bildung vor. Wir sind sehr froh darüber, dass wir diesen Workshop im Courtyard by Marriott Hotel am Allersee durchführen dürfen. Herzlichen Dank schon mal an dieser Stelle dafür!

Und als Beweis ist hier das Ganze in einem Bild zusammengefasst:

In der Mitte: die Esskastanie Rechts und Links: ein Teil des Teams Bohne und Bildung Drumherum: ein Teil vom Schulgelände des CJD Gymnasiums Haus Overbach

Weitere Interviews und leider schon der letzte Tag

Nach 4 bewegenden Tagen mit vielen beeindruckenden Momenten (landschaftlich wie auch menschlich), ist schon der letzte Tag des Filmdrehs gekommen. Im Vorfeld haben viele Onlinesitzungen zur Besprechung des Drehbuchs, der Interviews, für den Umgang mit Kamera und Equipment und weitere Reiseabsprachen (wie viel Gepäck bekommt man zusätzlich in einen kleinen Rucksack, wenn das Kameraequipment schon alles füllt?) stattgefunden.

Dario Fundes (links auf der Bank), neben Michael beim Interview.

Eigentlich konnten alle Interviews nur durch die Hilfe von Michael stattfinden, da er dort so gut vernetzt und bei den Menschen anerkannt ist. Wir haben sogar das große Glück gehabt ein Interview mit Dario Fundes, der „Kaffee Guru in Peru“, zu drehen.

Ein weiteres Interview mit Gründerinnen des Cafés Elisa hat am fünften Tag auch noch stattgefunden.

Interview mit Cafetalero Ringo Contreras (rechts).

Wie geht es nun weiter? Das Filmmaterial (über 100 GB sind zusammen gekommen) wird derzeit gesichtet und muss mit Untertiteln versehen werden.  Allein um die Filme zu sichern, haben wir eine dreifach Lösung umgesetzt. Die Speicherkarten in der Kamera, eine externe Festplatte und das Laden (eigentlich rund um die Uhr, wenn es Netz gab) auf einen Server in Deutschland.

 

Noch eine interessante Randnotiz: so schlechten Kaffee wie in Peru haben die beiden lange nicht getrunken. Warum? „Der gute Kaffee wird exportiert. Man muss lange suchen, um einen Laden mit gutem Kaffee zu finden. In der Regel bekommt man ein Kännchen mit Konzentrat, das man dann mit Wasser streckt,“ sagt Miriam. Darüber lohnt es sich einmal nachzudenken…

Am Ende dieser Reise für die Botschafterinnen von „Eine Welt für Alle“ möchten wir den beiden und allen Beteiligten ein riesen Dankeschön aussprechen. Es ist nicht selbstverständlich, dass sie sich alle darauf eingelassen haben: auf die Reise, die Interviews, viel Neues, viel Abenteuer, viel Höhenluft, usw.

Nur in dem wir uns besser kennen lernen und in die Welt von anderen eintauchen, können wir besser gemeinsam unterwegs sein und wirkliche Veränderung im Umgang untereinander und mit der Umwelt bewirken!

Wir sind gespannt, was uns auf dem Weg von „Einer Welt für Alle“ noch alles erwartet…

Spontaninterview und Geschenke

Nachdem im Dorf Miguel Grau die Schule und der Kindergarten leider noch coronabedingt geschlossen waren, freuen wir uns um so mehr, dass wir dennoch Kontakt zu dem Lehrer der Schule bekommen haben. Nun werden wir in den nächsten Tagen sehen, wie wir das im Projektteam von Bohne und Bildung nutzen können. Es ist aber schon großartig einen direkten Austausch zu haben, um z.B. über Bildungsgerechtigkeit ins Gespräch zu kommen. Die jungen Generationen um die halbe Welt miteinander zu verbinden ist eine sehr gute Aussicht!

Unser Filmteam war aber nicht nur in Miguel Grau, sondern auch in Buenos Aires. Also im Dorf Buenos Aires. Da der Name Buenos Aires von der Heiligen Maria der Guten Luft stammt. Dieser Zustand passt wahrscheinlich auch besser zu dem Dorf, als zu der bekannten Stadt in Argentinien :).

Hier konnten noch einige spontane Interviews geführt werden. Das war für unser Drehbuch natürlich eine glückliche Fügung. Vielen Dank an alle, die sich dafür zur Verfügung gestellt haben!

Nach so ereignisreichen Begegnungen und Interviews mit Kaffeebauern, Lehrerinnen und Eltern waren die beiden froh, als sie wieder in Miguel Grau angekommen sind. Dort wurden sie wieder von Michaels Frau verwöhnt und herzlich empfangen. Überhaupt ist zu bemerken, dass wir dieses Projekt nie so umsetzen könnten, wenn sich Michael nicht so stark dafür einsetzen und mit dem Filmteam zu den Menschen vor Ort gehen würde. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle!

Ein kleines Dankeschön an die Kaffeebauern haben Miriam und Nina aber auch im Gepäck dabei gehabt. Um zu zeigen, was die Arbeit in der Cooperative Caci Satinaki alles auslösen kann, verteilten sie die Thermobecher .

Auf der anderen Seite des Bechers ist das Panorama Projekt abgebildet. Ein kleiner Einleger klärt über die Spendenhintergründe auf. Coffee to go – cups to help. Wer die Bauern in Peru und die Kinder in Berlin mit dem Kauf eines Bechers unterstützen möchte, kann sie bei uns für einen Sonderpreis von 4€ (zzgl. Versandkosten) bestellen. Der gesamte Betrag kommt den beiden Projekten zugute.

Nun steht leider schon der letzte Tag an :(. Wir werden berichten!

Viele herzliche Begegnungen

Nach dem Cupping ging es nun endlich auch direkt zur Bohne auf den Plantagen. Dazu war noch eine kleine Wanderung nötig. Diese ging aber „nur“ auf ca. 1700m. Im Gegensatz zur Andenüberquerung, die unsere beiden Filmerinnen über einen Pass von fast 5000m führte. Dort entstand auch dieses Foto:

Folgende Info bekam ich noch dazu: „Eine Wanderung wäre bei dem Sauerstoffmangel nicht drin gewesen. Wir sind vorsichtig und langsam ausgestiegen, um ein Foto zu machen.“ Das kann ich mir während ich den Beitrag schreibe (immerhin auf 332m) nicht so wirklich vorstellen.

Schon auf der Wanderung zur Plantage haben die beiden viel über den Kaffeeanbau gelernt: z.B. Kaffee wächst erst ab einer Höhe von 1300 Metern, die Ernte war im Juni/ Juli diesen Jahres, Umgang mit Unkraut, Dünger, Pflege, Bakterien, Pilze, Verarbeitung,…

Ein wenig körperlich anstrengend war die Wanderung dann doch bei einer hohen Luftfeuchtigkeit und Temperaturen von 37 Grad:

 

Der Ausblick für alle Strapazen hat aber  entschädigt:

 

Ob der Abstieg auch so anstrengend war, wird im nächsten Beitrag berichtet…