Eine Welt für Alle bedeutet auch sich zu reflektieren und zu hinterfragen, was wir anders machen können. So sind zum Beispiel Fragen der Ernährung super spannend.
Im CJD beschäftigt uns dies auch intensiv. Bevor wir aber vorstellen, welchen Weg wir eingeschlagen haben, gern erst einmal ein paar Zahlen, welche aus einer WWF-Studie stammen.
Jedes Jahr wird in Deutschland Soja benötigt. Um die entsprechende Menge anzupflanzen, wird eine Fläche von 2,84 Millionen Hektar (so groß wie Brandenburg) benötigt. 96 Prozent des angebauten Sojas werden für Tierfutter benötigt. Das meiste Soja wird aus den USA und Brasilien importiert. Insbesondere in dem südamerikanischen Land werden Regenwälder abgeholzt, um mehr Agrarfläche zu erschließen. Wenn wir in Deutschland weniger Fleisch konsumieren würden, würde sich der Bedarf und damit auch die Anbaufläche für Soja stark reduzieren. Bei einer vegetarischen Ernährung sogar um 87 Prozent.
Dies war lediglich der Blick auf den Sojakonsum. Wenn wir uns den gesamten Flächenbedarf für den Anbau der in Deutschland genutzten Nahrungsmittel anschauen, wird aktuell eine Fläche von 16,61 Millionen Hektar benötig. Dies entspricht der Fläche von Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Berlin, Sachsen, Thüringen und Bayern. Auch hier würden wir eine Fläche von 9,03 Millionen Hektar einsparen, wenn wir uns vegetarisch ernähren.
Letztendlich spiegelt sich dies auch im CO²-Fußabdruck wider. Eine vegetarische Ernährung würde in Deutschland CO²-Einsparungen von 47 Prozent (von 210 Millionen Tonnen CO² bei aktuellem Ernährungsverhalten auf 112 Millionen Tonnen) bedeuten.
Im CJD wollen wir einige Schritte auch im Thema Ernährung gehen. Dabei wollen wir den generellen Fleischkonsum niemandem verbieten, aber einige tolle vegetarische Alternativen anbieten. So haben sich zum Beispiel unsere Küchen im CJD Niedersachsen Nord-West / Hamburg auf den Weg gemacht und bieten 60% ihrer Mittagsverpflegungen vegetarisch oder vegan an. Das bedeutet, dass es an drei Tagen in der Woche fleischfreie Kost gibt. Wenn wir davon ausgehen, dass pro fleischfreier Mahlzeit 1kg CO² eingespart wird, entspricht dies im CJD Niedersachsen Nord-West / Hamburg (bei circa 1.200 Essen) rund 3,6 Tonnen CO² pro Woche.
Für unsere Köche ist diese Umstellung eine spannende Erfahrung, denn es wird an neuen Rezepten gefeilt, um leckere und vielseitige Mahlzeiten anbieten zu können. Und unseren Gästen schmeckt es.
Da Eine Welt für Alle auch immer die praktische Umsetzung bedeutet, kommt hier ein Tipp für euch: ein super Renner im CJD Bad Nenndorf ist die „Linsen-Bolognese mit Nudeln“. Hier das Rezept, um es auszuprobieren :)
Die Mengen sind für circa 10 Personen gedacht:
LINSEN-BOLOGNESE MIT NUDELN
ZUTATEN:
- 400 gr. rote getrocknete Linsen, gewaschen
- 500 gr. Möhren, in kleine Würfel geschnitten
- 300 gr. Lauch (Porree)
- 300 gr. Sellerie
- 4 große Zwiebeln
- 5 Knoblauchzehen
- 150 gr. geröstete Sonnenblumenkerne
- 1 große Dose (ca. 2,5 kg) Tomaten, ggf. stückige
- 1,5 kg Spirelli Nudeln, ohne Ei
- Tomatenmark
- Rapsöl zum Anbraten
- Gewürze: Salz, Pfeffer, dunkler Balsamico, Kräutermischung aus Thymian, Rosmarin, Basilikum und/oder Kräuter der Provence
Das Gemüse in kleine Würfel schneiden, in einem großen Topf oder im Kipper in Rapsöl anrösten/-dünsten, Tomatenmark und Balsamico dazugeben, Salz, Pfeffer und die anderen Gewürze dazugeben. Dann den Inhalt der Tomatendose hinzufügen. Wenn die Flüssigkeit köchelt, die roten Linsen hineingeben und die Bolognese solange köcheln lassen, bis die Linsen weich sind, ggf. noch etwas Flüssigkeit (Brühe oder Wasser pur) dazufügen, damit die Bolognese nicht zu dick wird. Zuletzt die gerösteten Sonnenblumenkerne dazugeben.
Abschmecken – fertig 😊
Mit den zwischenzeitlich gegarten Nudeln servieren.
Dazu passt ein grüner Salat mit Dressing und etwas veganer Reibekäse über die Bolognese. Guten Appetit! 😉